Sonntag, 7. November 2021: Hüttensuppe am Feuer, von 12-17 Uhr (s’het so lang’s het)

In der Claridenhütte – vom SAC Bachtel im Glarnerland errichtet – werden heutige Besucher von Angi Ruggiero mit einem reichhaltigen Menu am Abend und einem feinen Zmorge verwöhnt. Das war aber nicht immer so: Früher mussten die Hüttenbesucher ihre „Suppenrolle von Maggi“ – sechs in Papier gewickelte Tabletten Suppenmehl – oder zu späteren Zeiten den Suppenbeutel selber mitbringen. Der Hüttenwart warf alles in denselben Topf und der Gast durfte sich an der Überraschungssuppe freuen. Ein mitgebrachtes Stück Brot oder gar eine Wurst rundeten das Menü ab. In Erinnerung daran gibt es am Sonntag, 7. November im Ortsmuseum eine feine Gerstensuppe am Feuer.

Geschichte der Claridenhütte

Im Jahre 1897 erstellten die Bachtelianer eine erste Hütte aus Holz mit 15 bis 20 Schlafplätzen auf Heu. Bereits neun Jahre später wurde das Claridenhaus, ebenfalls aus Holz, mit 58 Schlafplätzen angebaut. Jedoch stieg nicht nur die Zahl der Sommer-, sondern auch der Wintergäste in der Folge stetig an und so genügte die Hütte bald einmal nicht mehr. 

An der Generalversammlung 1936 beschloss die Sektion den Umbau des Hauses mit der Einrichtung von 100 Schlafplätzen. Das Central-Comité CC in Sitten unterstützte die Umbaupläne vorerst, doch ein Jahr später in Olten empfahl es einen Neubau. 

Der neue Plan von Architekt Paul Senn aus Steg sah einen Steinbau mit 84 Schlafplätzen vor und die Abgeordnetenversammlung in Olten bewilligte eine Subvention von Fr. 22’000.-. Eine freiwillige Sammlung bei den Mitgliedern ergab Fr. 20’000.-, der Rest stammte aus dem Hüttenfonds und dem Vereinsvermögen. 

Grundsteinlegung verschoben

Da aus dem Glarnerland keine gesamthafte Offerte einging, übernahm Baumeister Brantschen aus Sitten die Ausführung des Baus. Den Materialtransport besorgte eine Seilbahnanlage. Wegen der zweiten Generalmobilmachung im Mai 1940 konnte die Grundsteinlegung aber erst am 29. Juni 1941 erfolgen. Im Dokument, das niedergelegt wurde, lesen wir: „Im zweiten Jahr des grossen Krieges legen wir den Grundstein zu einem Bau, der zu Nutz und Frommen der Alpenwanderer erstellt werden soll. Hunderte und Tausende von Bergfreunden mögen sich in guten und bösen Tagen unter seinem Dache geborgen fühlen, bei friedlicher Rast und zu glückhafter Ruh.“

Heute verzeichnet die Claridenhütte etwa 2800 Übernachtungen pro Jahr.

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